Die Bilder von Damisch sind verdichtend, intensiv und losgelöst vom Alltag, dennoch aber mögliche Teile eines anderen Alltags. Ein einfaches Formenvokabular steht farblicher Dichte gegenüber. Formen kristallisieren sich heraus, sternenartige, amöbenartige Gebilde, die aus dem Weltraum stammen könnten oder unter der Betrachtung eines Mikroskops sichtbar werden.
So stellt sich bald die Frage, was sich hinter der Kunst Damischs verbirgt. Versucht er durch die Verwendung eines rudimentären Menschenbildes eine Vision von anderen Welten und Wahrheiten ein höheres Maß an Plausibilität zu verleihen, oder dient das Zitieren fremder Welten letztendlich dem Ziel, dem diesseitigen Menschen wieder näher zu rücken, ihn neu zu definieren und ihm zu einem adäquaten Bild seiner selbst zu verhelfen? Wie so oft läßt auch hier der Künstler Antworten über die Bedeutungsebenen seiner Werke offen. Der Künstler selbst begnügt sich mit einer Beschreibung des Arbeitsvorganges: "Mehrheitlich uneigentlich. Versäumnis und Verdoppelung, Tarnung und Ausdruck". Zitat aus: Gunter Damisch, "Skulpturen und Malerei", Halle 6 auf Zollverein, http://www.germangalleries.com/Zeche_Zollverein/Damisch_2000.html