"Im God Project erprobe ich die Annäherung an ein nicht-darstellbares Sujet. Ich stelle mir Fragen. Wie wäre es, wenn man sich das Göttliche nur als Begriff vorstellte? Oder als die Ekstase einer transzendenten Realität? Oder wenn wir das Absolute als die unendliche Variation unseres Selbst begriffen? Oder gar nicht? Keine Antworten. Nur Möglichkeiten. Meine Kunst ist ein Erkundungsprozess."
"The Artist is Present", 2012
Goldpigment und mixed media auf Leinwand
160 x 180 cm
Galerie Eugen Lendl stellt Djawid Borowers "God Project" vor, das dieses Jahr auf der Biennale von Venedig gezeigt wird.
In "The God Project" fasst Borower verschiedene Serien zusammen, die sich seit 1998 mit metaphysischen Themen wie dem Absoluten, der Zeitlichkeit und Identität beschäftigen. Dabei versteht Borower das "God Project" als ein "Versuch", der keiner strengen Methodik folgt, sondern mit den Mitteln der Kunst ein Thema aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Es geht ihm um eine offene, unabgeschlossene Form der Auseinandersetzung, die keine Wahrheiten vermittelt, sondern Assoziationsräume eröffnet.
Insgesamt ist Borowers Kunst enzyklopädisch. In serieller Form kreist sie um Triviales wie Philosophisches, um Geld und Macht, Gott, Sex und Zeit, Bild und Abbild. Sie ist "high" und "low", konzeptuell und sinnlich. Dabei stellt sie Malerei, Plastik und Text gleichrangig nebeneinander und überschreitet ihre Gattungsgrenzen.